Wer sich für einigermaßen aufgeklärt hält, dem sind sie ein Gräuel: Einkaufszentren. Shopping-Malls. Konsumtempel. In meinem Buch vögeln – eine Philosophie vom Sex stelle ich die These auf, dass die Einkaufszentren die großen Sexvernichtungsmaschinen sind, die Totengräber des Begehrens, die uns mit ihren erbärmlichen Surrogaten abspeisen. Ich sage aber auch, dass die Gegenspielerin der Ökonomisierung von allem und jedem die Poesie ist. Also gehe ich in Einkaufszentren und schreibe dort Gedichte. Eine Regel habe ich mir dabei gestellt: Die Gedichte müssen vor Ort entstehen und dürfen nicht überarbeitet werden – sie sollen den Geist des Ortes atmen.